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Stadt & Freyheit Wappen Graf Engelbert Kellnerei Schloss Heltorf Amt Angermund Die Bürgermeister Persönlichkeiten Das Wildgestüt De Pill historische Ansichten Stadt & Freyheit Angermund Die erste urkundliche Erwähnung Angermunds datiert aus dem Jahr 1188: In den Güterverzeichnissen des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg wird das Castrum Angermunde et curiam adiacentem - Burg Angermund und angrenzendes Rathaus genannt. Diese Bezeichnung wird als Hinweis auf ein mittelalterliches Stadtrecht gedeutet. Die Burg wurde unter Engelbert II., Graf von Berg und als Engelbert I. Kölner Erzbischof, zum Wohn- und Verwaltungssitz ausgebaut. Nach der Schlacht von Worringen 1288 wurde Düsseldorf zur Stadt erhoben und Verwaltungssitz für die Grafschaft Berg. Damit verlor Angermund zwar an politischer Bedeutung, blieb aber Sitz eines der acht Bergischen Hauptämter. Von der Burg aus trieb der Kellner Steuern und Naturalabgaben ein. 1423 wird die Freyheit Angermund erstmals urkundlich erwähnt. Einige Quellen meinen, die Hörigen, Pächter, Handwerker, die sich schon früh nördlich der Burg ansiedelten, seien von Abgaben an den Landesherrn befreit gewesen. Doch Freiheit bedeutet nicht Abgabenfreiheit, sondern bezeichnet einen Ort mit eingeschränktem Stadtrecht. Diese Minderstädte, die im 13. und 14. Jahrhundert vielfach unmittelbar neben einer Burg entstanden, boten Schutz und garantierten den störungsfreien Handel. Zugleich konnten so auch die Burgbewohner leichter versorgt werden. Die Freiheit hatte das Recht auf Selbstverwaltung und Wahl von Magistrat und Bürgermeister. (1) Erst 1660 erhielt Angermund eine eigene Kirche; die Trennung von der Kalkumer Mutterkirche erfolgte 1703. Politisch war Angermund bis zum Jahre 1806 Sitz eines bergischen Amtes mit sechs Gerichtsbezirken. Im Landgerichtsbezirk Angermund, bestehend aus der Freyheit Angermund, den adligen Häusern Angermund, Heltorf und Haus Pillikrath (heute Bilkrath) sowie dem Dorf Rahm, lebten 1792 insgesamt 969 Einwohner. 1807 wurde die französische Verfassung eingeführt. Von 1823 bis 1856 gehörte Angermund im preußischen Provinziallandtag dem Stand der Städte an. Mit den Nachbarorten Lintorf, Huckingen, und Mündelheim bildete es von 1857 bis 1929 das Amt Angermund. 1894 hatte Angermund 430 Einwohner, 5 Wohnplätze mit 227 Gebäuden. Am 31. Dezember 1927 wohnten in Angermund 2.337 Personen. Im gesamten Amt Angermund lebten 26.297 Einwohner (in Lintorf 2.835, in Huckingen 15.707 und in Mündelheim 5.418 Personen). Nach der kommunalen Neugliederung wurde das Amt Angermund zum 1. August 1929 aufgelöst. Die Stadt Angermund wurde zusammen mit den Landgemeinden Wittlaer, Lintorf, Breitscheid, Eggerscheidt und Hösel zum Amt Ratingen-Land vereinigt, das 1950 den Namen Amt Angerland erhielt. Seitdem ist der Name Angermund auf den eigentlichen Ort beschränkt. I Im Ersten Weltkrieg wurden Soldaten des in Angermund stationierten 2. Rekruten-Depots durch Spartakisten entwaffnet. (Das Depot gehörte zum 1. und 2. Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 135 in Düsseldorf-Derendorf.) Die in den nächsten
Jahrzehnten zunehmenden Einwohnerzahlen sind vor allem auf den Zuzug
wirtschaftlich Bessergestellter
aus den Nachbarstädten zurückzuführen:
Zum Vergleich: 2023 wohnten 6.924 Menschen in Angermund.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Angermund
1941/42 mehrmals von alliierten Bombern angegriffen. Die Schäden blieben
glücklicherweise gering. Bei Kriegsende wurde Angermund zunächst von
amerikanischen Soldaten besetzt und gehörte bis 1949 zur Britischen Besatzungszone. Seit
den 1950er Jahren entwickelte sich Angermund zunehmend zum beliebten Wohnort zwischen
den Großstädten Düsseldorf und Duisburg. Im Vorfeld der Gebietsreform zum
01.01.1975 wurde statt der Eingemeindung der einzelnen Gemeinden des Amtes
Angerland nach Düsseldorf und Ratingen für die Großgemeinde Angerland
geworben. Doch Angermund und Wittlaer wurden nach Düsseldorf, Lintorf,
Breitscheid, Eggerscheidt und Hösel nach Ratingen eingemeindet.
Am 01.01.2025 jährte sich die Eingemeindung
Angermunds nach Düsseldorf zum 50. Mal, ohne dass davon in der
Öffentlichkeit Notiz genommen worden wäre.
Quelle:
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