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Ferdi
Wolff, ehemaliger Bäcker und 1998 Prinz Karneval der Karnevalsgesellschaft
"De 11 Pille" (Die 11 Gänse), pflegt die Tradition der Gänsehaltung in
Angermund. Im Garten von Wolfs Mühle an der Anger hält er eine Gänseschar,
die vor dem nahenden Martinsfest
flüchten wollte. (1)
Die Gänsehaltung
war unter der ländlichen Bevölkerung früher weit verbreitet.
Der Verkauf ihrer Federn
und Eier sowie der Verkauf von Schlachtvieh (vor allem im
November/Dezember) war ein einträgliches Geschäft, deshalb ließen die Bauern
ihre Gänse von
Gänsehirtinnen oder Gänsemägden gegen Kost und Logis
hüten. In der Kunst erinnert die Figur der Gänseliesel noch an diese Arbeit:
Reliefs oder Statuen, vor allem an Brunnen, zeigen Frauen oder Mädchen, die
Gänse hüten oder zum Markt bringen.
In Angermund wurden die Gänse vor allem in den feuchten Wiesen längs der Anger geweidet. Nach der Überlieferung steckte sich Daniel Isenbügel, der
1838 den Sackerhof
in Tiefenbroich übernommen hatte, die Rocktaschen voll kleingeschnittener Möhren,
als er wieder einmal nach Angermund kam. Während er
nun über den holprigen Steinweg (heute Graf-Engelbert-Straße) von der Kellnerei zur Kirche ging, streute
er die Möhrenscheiben aus und rief: „Pill, Pill!“ Da kamen aus allen Höfen
die Gänse herbeigelaufen und schnappten nach diesen Leckerbissen. Bald hatte
er eine große Herde schnatternden Geflügels hinter sich. Aber nun wurde die
Angermunder aufsässig, schimpften über den „Gottlosen vom Sack“ und holten den
Knüppel hervor. Denn die Angermunder konten nicht vertragen, wenn man
sich über ihre Stadt lustig machte, die mehr Gänse als sonstige Einwohner
haben sollte. (2)
In einem Spottlied aus dem Jahre 1838 heißt es:
Wat hanse denn för Stadtmurn,
Quellen: |