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Angermund ist im Norden und Osten auch heute noch von einem weitläufigen Waldgebiet umgeben, das einst zu einem vom Rhein, der Ruhr und der Düssel begrenzten gewaltigen Reichsforst gehörte. Die Wälder zwischen Duisburg,Kettwig,Ratingen und Düsseldorf(Grindsmark) hatte Heinrich IV. 1065 dem Erzbischof Adalbert von Bremen geschenkt. Nach dessen Sturz wurden diese Gebiete wieder Reichswald. Das Nutzungsrecht daran erhielten im 14. Jahrhundert die Herzöge von Berg. Diese wiederum gestatteten einer begrenzten Anzahl von Personen (den Walderben) die Benutzung der Wälder (Marken) gegen den Erwerb eines Genossenschaftsanteils. Der armen Bevölkerung war das Sammeln von Leseholz und Laub gestattet. Gegen Entgelt durften sie auch die Schweine zur Mast in die Marken treiben. Den Herzögen von Berg gehörte auch das Wildgestüt in den Angermunder Wäldern. Fast überall in Deutschland waren die Markenwälder um die Wende zum 19. Jahrhundert durch übermäßigen Holzeinschlag und intensive Nutzung (als Waldweiden sowie durch Entnahme von Laub- und Nadelstreu oder Plaggen für die Einstreu in den Viehställen) stark geschädigt. Statt Hochwald wuchs oft nur Nieder- oder Buschwald, zudem waren die Böden ausgelaugt. Die Markenwälder konnten sich von der exzessiven Ressourcennutzung kaum noch erholen. Durch die Aufteilung der Wälder unter den Markengenossen wurde Gemeinschaftseigentum wieder zu Privateigentum umgewandelt, wodurch das Nachhaltigkeitsprinzip in die Waldwirtschaft zurückkehrte. Die Markenteilungen waren zudem eine Frühform der heutigen Flurbereinigung, bei der die Besitz- und Nutzungsrechte an kleinen und kleinsten Waldparzellen neu geordnet wurden. (1) Auch die Heltorfer Mark (1833) und die Überanger Mark (1812) wurden in dieser Epoche privatisiert. Die Geschichte der beiden Angermunder Marken und ihrer Genossenschaften ist jedoch kaum erforscht, obwohl dazu im Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland zahlreiche Akten überliefert sind. (2) Quellen:
(1) Christian F. Seidler: Die Protokollbücher der
Sprockhöveler Markengenossenschaft - zweibändige Quellenedition. (2) Archive in Nordrhein Westfalen, Schlagworte: Heltorfer bzw. Überanger Mark |